Experimentieren – Dokumentieren – Publizieren

Schülerinnen und Schüler dokumentieren Experimente mit Bild und Ton und veröffentlichen die Beiträge auf einer Online-Plattform. Interessierte Lehrpersonen der 5. – 9. Klasse haben am Mittwoch 23. Oktober 2013 an der Veranstaltung am Institut für Medienbildung, PHBern, teilgenommen.

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Die Veranstaltung zeigt, wie neue Medien im Unterricht eingesetzt werden können. Das Ziel ist, den Gebrauch von Multimedia zu fördern.

 

 

Ziele der Veranstaltung
– Den Lehrpersonen zeigen, wie sie in der Schule Experimente (oder andere Inhalte) mit Bild und Ton dokumentieren und veröffentlichen können.
– Den Lehrpersonen Unterlagen, Informationen und Tipps für die Planung und Durchführung des Projekts zur Verfügung stellen: Buchvorschläge (Liste), Arbeitsblätter, usw.
– Bei Fragen: info@100sekunden.ch

Lernziele
Verständnis:
Der Lerneffekt liegt darin, dass die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen und Antworten suchen, beobachten, Beobachtungen in Worte fassen, zusammenfassen.

Anwendung:
Die Kinder lernen, sich in ein Zielpublikum zu versetzen und Informationen attraktiv zu gestalten: Die Schülerinnen und Schüler überlegen, wie sie den Inhalt weitergeben wollen. Der Sachverhalt (das Experiment) wird mit Text, Bild und Ton journalistisch aufbereitet und muss für die Zuschauer nachvollziehbar und verständlich sein. Der Film darf nur 2 Minuten lang sein. Deshalb muss das Wesentliche erkannt werden (Kernbotschaft).

Diese Art von Unterricht führt oft dazu, dass Kinder das Problem besser lösen können und zu einer Erkenntnis, bzw. einem vertieften Verstehen gelangen. Dieses Lernen durch die Anwendung, einen (Video-)Beitrag zu produzieren, eignet sich gut als abschliessende Arbeit eines Themas, in jedem Unterrichtsfach.
Mehr dazu unter Ziel/Vorgehen.

Was erwartet mich, wenn ich ein solches Projekt anreisse?
Vorteile:
Kinder lieben es, mit Kamera und Mikrofon zu arbeiten und sind stolz auf ihre Produkte. Besonders lieben sie es, «auf die Strasse» zu gehen, um Interviews zu machen. Beim Experimentieren kann die Hypothese (s. «Vorgehen beim Experimentieren») als Interview integriert werden. Nur Personen, die in das Geschehen nicht involviert sind, oder das Resultat, was beim Experimentieren herauskommt, noch nicht kennen, sind dazu geeignet. Aber auch die Expertinnen und Experten können in Form eines Interviews Auskunft geben.
Um Abläufe und Zusammenhänge zu erklären, eignet sich das Videoformat sehr gut.

Schwierigkeiten:
Die Schülerinnen und Schüler können sich gegenseitig ablenken. Daher ist zu empfehlen, nur in kleinen Gruppen zu arbeiten.
Die Technik soll nur am Rande eine Rolle spielen. Für eine Vereinfachung können, statt Videos mit Bewegtbildern, Animationen mit Standbildern und Ton produziert werden. Die Anforderungen an die Technik sind dann wesentlich kleiner was die Organisation, das Knowhow und den Zeitaufwand betrifft (Beispiele ganz unten oder hier: «Produkte aus dem Unterricht»)

Voraussetzungen:
– Handling Kamera und Mikrofon
– Videoschnittprogramm kennen

Wie bereite ich mich vor?
Tipps zum Durchführen von Experimenten
Übersicht Multimediales Dokumentieren

Tipps:
– Das Szenario ist betreuungsintensiv. Daher eignet sich Halbklassenunterricht/Unterricht in kleinen Gruppen besser.
– Die Aufgabe ist komplex. Daher genügend Zeit einplanen!
Arbeitsblätter (Auftrag) verwenden
– Beispiel Planung: Neugierig auf ein Experiment

Links und und ein weiteres Unterrichtsbeispiel zum Thema Experimentieren:
kinderforschen.ch
mobilab-nw.ch
– Schülerinnen und Schüler erstellen Hypothesen im Audioformat (Klick auf «Mehr») und gestalten den Webauftritt (Pullout Mittelstufe, Burgdorf, 2011), Vorgehen

Was brauche ich? – Ausgangsmaterial
– Experimentanleitungen (Print- und Onlinemedien)
Hier finden Sie eine Liste zu Büchern, welche im IMB, Institut für Medienbildung, Helvetiaplatz 2, 3005 Bern, ausgeliehen werden können. Sie enthält auch Empfehlungen für die Unterstufe.
Tipp, um das Projekt auf der Unterstufe durchzuführen: Vereinfachte Technik wählen wie Standbilder mit Ton (Animation), Aufnahme mit Tablets.
– Das Material für die Experimente ist zum grössten Teil im Haushalt zu finden.
Geräte ausleihen/reservieren (Aufnahmegerät, Mikrofon, Stativ)
– Computer mit einem Videoschnittprogramm
– Knowhow

Tipps zur Anschaffung einer Ausrüstung

Wie mache ich es im Unterricht?

1. Arbeitsschritt: Planen = Wissen, was man will

SONY DSCDie Schülerinnen und Schüler planen ein Experiment und einen Beitrag. Es gibt zwei Teams.

 

 

Das Experimentierteam erstellt eine Hypothese (Was könnte herauskommen?) und plant die Durchführung des Experiments. Was passiert? Warum ist das so?
Tipps zum Durchführen von Experimenten.

Tipps:
– Der Lerneffekt ist grösser, wenn den Schülerinnen und Schülern Experimentieranleitungen abgegeben werden, in welchen das Ergebnis nicht ersichtlich ist!
– Arbeitsblätter verwenden: Auftrag «Experimentieren – Dokumentieren – Publizieren»
– Ressourcenschonend produzieren: Nur mit Standbildern und Ton

Das Berichterstatterteam vertieft sich ebenfalls in den Ablauf des Experiments.
Die Schülerinnen und Schüler überlegen, wie sie den Inhalt weitergeben wollen. Der Sachverhalt (das Experiment) wird mit Text, Bild und Ton journalistisch aufbereitet und muss für die Zuschauer nachvollziehbar und verständlich sein. Der Film darf nur 2 Minuten lang sein. Deshalb muss das Wesentliche erkannt werden (Kernbotschaft).

Das Planen hat mehrere Einflüsse. Bei einer guten Planung wird die Produktion (Aufnahme, Schnitt) effizienter, aber auch der Film bekommt eine höhere Qualität und wird spannender.

Ein guter Beitrag:
– ist nicht zu lang
– hat einen attraktiven, kurzen Einstieg, und kommt schnell zur Sache
– zeigt eine Überraschung
– ist straff geschnitten (keine Hänger)
– erzählt nur eine Geschichte!

Mehr dazu …

2. Arbeitsschritt: Experiment durchführen, Beitrag produzieren; Aufnahme
Hier ist Konzentration gefragt: Während des Experiments dürfen die Berichterstatter nichts Wichtiges verpassen. Sie dürfen die Forscher auch nicht stören. Auch hier zeigt sich, wer gut geplant hat.

3. Arbeitsschritt: Schnitt, Vertonung, Komposition
Hie wärde schlächti, unscharfi Bilder usegschnitte, dr richtig Ton ufgsproche, schöni Bildusschnitte gwählt. Dr Film überchunnt a Dramarturgie. U natürlech müesse am Schluss d Forscher ds OK gä, dass aues Zeigte o richtig isch u nüt verzerrt dargstellt wird.
Schnittsprache und Schnittregeln

4. Arbeitsschritt: Publizieren
Dr Film wird im richtige Videoformat usgspiut. Es isch a Ungerschied ob är uf dr Grosslinwand oder ufem Handy Display söu zeigt wärde.
Auch wenn der Beitrag nicht auf Youtube veröffentlicht wird, ist es praktisch, ihn dort als «Nicht gelistet» zu speichern und den Link an Interessierte zu versenden oder auf einer Website (z.B. Schulwebsite) einzubetten.
Als «Nicht gelistet» uf Youtube glade, cha me ne z.B. uf der Schueuwebsite ibette
Anleitung zur Veröffentlichung des Videos

Anleitungen und Arbeitsblätter
Arbeitsblätter
Anleitung Video mit Standbildern.
Anleitung zur Veröffentlichung des Videos

Die Geschichte ist das Wichtigste
Die Kinder lernen, dass auch ein Dokumentieren nur eine Geschichte ist, die man erzählt. Sie soll kurz sein (100 Sekunden, max. 3 Minuten), man soll am Anfang schnell zur Sache kommen (attraktiver Einstieg) und eine Überraschung zeigen. Das heisst es wird eine Spannung aufgebaut.

Technik
Videos mit Standbildern erstellen:
Videos können auch mit Standbildern erstellt werden. Die Produktion ist dadurch viel einfacher. Das Handling einer Fotokamera kennen alle und die Tonaufnahme geschieht separat. Eine Videokamera ist also nicht erforderlich. Siehe die zwei Beispiele «Das Überraschungsei (Silbernes Ei mit Standbildern)» und «Flaschenei mit Standbildern». Ein weiteres Beispiel zum Thema Französisch/Millefeuilles: Tableau animé de classe.

Anleitung Video mit Standbildern.
Diese Technik ist weniger aufwändig in der Produktion.
Dramaturgie m. Standbilder

Produkte «Experimentieren – Dokumentieren – Publizieren»

Silbernes Ei

http://youtu.be/t1sBsSwNNxg

Planung «Silbernes Ei» (PDF)

Flaschenei

http://youtu.be/Js15weXXZtY

Planung «Flaschenei» (PDF)

Neugierig auf ein Experiment – Eine Kerze als Wasserpumpe

http://youtu.be/NkOsd_KPxIU

Planung «Neugierig auf ein Experiment» (PDF)

Das Überraschungsei

http://youtu.be/9kDR2xNWbv4

Videos können auch mit Standbildern erstellt werden. Die Produktion ist dadurch viel einfacher.

Planung «Das Überraschungsei (Silbernes Ei mit Standbildern)» (PDF)

Flaschenei mit Standbildern

http://youtu.be/PPKKcw-xEwc
Auch dieses Beispiel wurde mit Standbildern produziert (mit Ausnahme von zwei Einstellungen). Diese Technik ist weniger aufwändig in der Produktion. Das Handling einer Fotokamera ist einfacher, die Tonaufnahme geschieht separat. Eine Videokamera ist also nicht erforderlich.

Planung «Flaschenei mit Standbildern» (PDF)

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